OLUZAYO - African Music Futures w/ Ancient Voices | Sibusile Xaba | Ocen James & Rian Treanor

OLUZAYO – Zulu für „Was vor uns liegt“: Ein außergewöhnliches Musikfestival, das 2023 in Köln und in Johannesburg stattfindet. Im Mittelpunkt: Musikalische Kreativität, Innovationen und Experimente aus Afrika. In experimentellen Songs und transkulturellen Mixturen, in zeitgenössischer Orchester- und Ensemblemusik oder der Weiterentwicklung indigener Traditionen, in audiovisuellen Erzählungen oder konzeptueller Klangkunst.

Für den senegalesischen Wirtschaftswissenschaftler und Musiker Felwine Sarr, einer der führenden afrikanischen Intellektuellen, sind Musik, Kunst und Literatur die wichtigsten Ressourcen, um Visionen für die Zukunft Afrikas zu entwickeln und die Fremdbestimmung der (post-)kolonialen Geschichte und Gegenwart Afrikas zu überwinden. “Oluzayo” erkundet Musik und Sound als Feld, das diese Dissonanzen und Möglichkeiten widerspiegelt – ebenso wie die komplexen Verflechtungen zwischen Afrika und Europa. Tolle und sehr unterschiedliche Musiken und unvertraute Sounds, neue Ideen und überraschende Emotionen.

Der erste Abend des Festivals im Stadtgarten präsentiert Musiker:innen und Projekte, die den fruchtbaren Boden zwischen indigenen Traditionen aus Südafrika und Uganda und modernen experimentellen Ansätzen erkunden - in Songwriting, Komposition und Avantgarde-Elektronik.

Sibusile Xaba ist ein charismatischer und höchst origineller experimenteller Gitarrist und Sänger, der seine Maskandi-Wurzeln mit urbaner Mythologie, spirituellen Anrufungen und experimenteller improvisatorischer Intensität verbindet.

Mit ihrem Duo Ancient Voices beleben die Xhosa-Musikerinnen Lungiswa Plaatjies und Nomapostile Nyiki traditionelle afrikanische Instrumente neu, die lange Zeit nur männlichen Musikern zugänglich waren. Ihre Musik ist geduldig und leuchtend, von einer tiefen Auseinandersetzung mit der reichen Musiktradition der Xhosa geprägt. Lungiswa Plaatjies hat ihre vielseitige und individuelle Stimme in den Fußstapfen ihres berühmten Onkels Dizu Plaatjies gefunden, in dessen berühmtem Percussion-Ensemble Amampondo sie bereits als Kind gesungen hat.

Der britische Avantgarde-Elektronik-Musiker Rian Treanor begann seine Zusammenarbeit mit dem ugandischen Acholi-Fiedler Ocen James während eines Aufenthalts in Uganda. Um das Zusammenspiel so taktil und reaktiv gestalten zu können wie eine Live-Performance mit traditionellen Instrumenten, kreierte Treanor ein elektronisches Instrument, das die Stimmungen und Klänge der a'dungu, einer gewölbten Harfe, und der nah (oder nag) aufgreift. Mit Ocen James, der die Rigi Rigi, eine einsaitige Geige, spielt, experimentierten sie intuitiv mit den spektralen Klangeigenschaften sowie mit Textur und akustischer Kontur als strukturbildenden Elementen. Ihr auch rhythmisch aufregendes improvisatorisiches Zusamenspiel eröffnet den Eigenheiten der beiden Musiker völlig neue Räume - gleichzeitig unkonventionell in der traditionellen ugandischen Kultur verwurzelt und in verschiedene Dimensionen von Lärm, Computermusik und radikalem UK Rave vorstoßend.

Veranstalter: Zentrum für Aktuelle Musik ZAM e.V. in Zusammenarbeit mit NewMusicSA (New Music South Africa)
Medienpartner: WDR 3, Stadtrevue, WDR Cosmo, WIRE Magazine
OLUZAYO wird gefördert im Fonds TURN2 der Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Weiterhin gefördert von der Stadt Köln, der Kunststiftung NRW sowie der Ernst von Siemens Musikstiftung.