Konzert
Houbara - Resonanzen Iran #2
Cymin Samawatie Trio | Pouya Ehsaie & Tara Fatehi | Padideh Naderi & Rouzbeh Motia
Das 2-tägige Festival Houbara - Resonanzen Iran versteht sich als ein Ort des Austauschs, neuer Begegnungen und geteilter Erfahrungen. Das Festival ist Künstler:innen und Ensembles gewidmet, die Genregrenzen infrage stellen und dabei eigene Klangwelten erschaffen und erforschen. Ein Fokus liegt dabei - neben vielschichtiger Musik - auf persischer Lyrik, die nicht nur seit Jahrhunderten zur Weltliteratur gehört, sondern auch im Alltag ein wichtiger Bestandteil iranischer Kulturen ist. Houbara wird kuratiert von Sophie Emilie Beha, NICA artist 2022.
Programm 07.03.:
19:00 Yalda Yazdani: Female Singers in Post-Revolutionary Iran (Lecture)
20:00 Cymin Samawatie Trio
21:00 From the Lips to the Moon w/ Pouya Ehsaie & Tara Fatehi
22:00 Padideh Naderi & Rouzbeh Motia
Der Houbara ist ein iranischer, endemischer Zugvogel, der vom Aussterben bedroht ist. Der Titel bezieht sich auch auf „Die Konferenz der Vögel” (منطق الطیر) von Fariduddin Attar - eine große mystische Dichtung, die zu den bedeutendsten Werken der persischen Literatur zählt. Sie beschreibt die Wallfahrt von Tausenden von Vögeln der Welt, die auf der Suche nach einem idealen König sind. Am Ende bleiben dreißig Vögel übrig - und erkennen, dass sie selbst der gesuchte König sind.
In Zusammenarbeit mit NICA artist development, Timcheh e.V. und Yalda Yazdani.
Yalda Yazdani: Female Singers in Post-Revolutionary Iran (Lecture)
Mehr zu dieser Veranstaltungen finden Sie unter diesem Link. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.
Cymin Samawatie Trio
Persische Lyrik und kammermusikalische, zeitgenössische Musik in einer erstmalig auftretenden Triobesetzung.
Ost und West, Alt und Neu, in bruchloser Synthese. In den Kompositionen von Cymin Samawatie verschmelzen die Klangfarben des Impressionismus mit der Lebendigkeit des zeitgenössischen Jazz. Sie vereint neue Kompositionsstrukturen mit Kammermusik, freie Improvisationen und Minimalismus mit persischer Lyrik von Rumi, Hafis & Forough Farrokhzaad. Sinnlich und fein formen die Musikerinnen ihre Klänge und zaubern freie Melodien und Rhythmen, die einen sofort in den Bann ziehen. Die warme, ausdrucksstarke und klare Stimme von Samawatie verwebt sich und wird eins mit den impressionistischen Klängen der Instrumente. Dynamisch und expressiv erklingen die Gedichte von Forough Farrokhzaad und raumgreifende Melodien, von denen sich ahnen lässt, sie schon einmal gehört zu haben: denn sie erzählen von ewigen Wahrheiten und der Tiefe menschlichen Schaffens.
From the Lips to the Moon w/ Pouya Ehsaie & Tara Fatehi
FTLTTM sind Pouya Ehsaei, iranischer Musiker und Organisator, und Tara Fatehi, eine iranische Schriftstellerin, interdisziplinäre Künstlerin und Performerin. Das Duo strebt eine Zusammenarbeit mit Musiker:innen und Dichter:innen aus marginalisierten Communities an, die sich als PoC (Person/People of Color) und/oder LSBT*QIA+ identifizieren.
Die Klangstruktur von FTLTTM wird von zeitgenössischer elektronischer Musik bestimmt, die Pouya Ehsaei auf seinem modularen Synthesizer spielt. Die traditionellen Musiker:innen aus verschiedenen ethnischen und musikalischen Gemeinschaften fügen vertraute musikalische Muster hinzu und schaffen so eine Klangwelt, die sowohl alt als auch neu ist.
Die Stimmung für die Texte wird von Tara durch Spoken Word-Performances erzeugt, in denen sie ihre Erfahrung aus Performance und Schreiben zusammenbringt, um eine lebendige textliche Umgebung zu schaffen, die ständig zwischen Poesie, Text, Nachrichtenfetzen, verschiedenen Sprachen, gesammelten Dialogen und dem Singen westlicher und iranischer Lieder hin- und herspringt. Die Dichter:innen, die zu den FTLTTM-Shows eingeladen werden, sprechen über ihre Lebenserfahrungen und die Konflikte und Herausforderungen, denen sie als Migrant:innen, Queers oder anderweitig unterrepräsentierte und marginalisierte Kreative gegenüberstehen.
Padideh Naderi & Rouzbeh Motia
Extra aus Iran ist die Sängerin Padideh Naderi für dieses Konzert angereist. Die erste musikalische Begegnung zwischen ihr und dem Kölner Santur-Spieler Rouzbeh Motia widmet sich traditionellen persischen Spielweisen – verschiedenen Formen von Dastgāh-Musik. Der Begriff Dastgāh bezeichnet eine Position der Hand auf einem Instrument, wodurch ein bestimmter Modus, eine Art und Weise des Zusammenklingens der Töne, entsteht. Die Melodien von Motias Santur und Naderis warm-klarer Stimme umspielen einander und wechseln sich in ihrer Stimmführung ab. Padideh Naderi und Rouzbeh Motia zeigen ein abwechslungsreiches und schillerndes Programm voll von Poesie, Virtuosität, Improvisation, freien und feste Metren, wirbelnden Tempi und herzergreifenden Balladen.
Padideh Naderi
Im Alter von zehn Jahren begann Padideh Naderi, ermutigt durch ihre kunstliebende Familie, Santur zu spielen und trat als Musikerin und Sängerin in Ensembles wie dem traditionellen Orchester von Meister Hasan Kianinejad und dem Mehr National Orchestra auf. Naderi lernte von Meistern wie Sediq Tarif, Peyman Soltani, Hengameh Akhavan und Mohsen Keramati. Sie ist Mitglied in Peyman Soltanis Ensemble und Managerin für internationale Angelegenheiten im Center for Music Diplomacy.
Rouzbeh Motia
Rouzbeh Motia wurde 1978 in Iran geboren, wo er auch aufwuchs und sich früh für Musik begeisterte: Sein Vater spielte Geige, sein Onkel Santur. Mit 12 Jahren nahm Rouzbeh Motia Unterricht bei Meister Farāmarz Pāyvar. Er verfolgte sein musikalisches Interesse akademisch weiter und machte seinen Bachelor- und Master-Abschluss, beide an der Universität der Künste in Teheran, wo er sich auf traditionelle iranische Musik spezialisierte. Anschließend studierte er europäische Musik in Paris und promovierte an der Universität Köln unter anderem zu iranischer Dastgāh-Musik. Seit 2015 unterrichtet er als Gastdozent an der Universität zu Köln klassische iranische Musik. Rouzbeh Motia hat zahlreiche Solokonzerte in Frankreich und Deutschland gegeben, ist mit unterschiedlichen Ensembles aufgetreten und hat mehrere Alben veröffentlicht.
Cymin Samawatie Trio: Cymin Samawatie (vocals, piano), Mona Matbou Riahi (clarinet, electronics), Roshanak Rafani (tombak, percussion), From the Lips to the Moon: Pouya Ehsaei (modular synthesizer), Tara Fatehi (vocals), Padideh Naderi & Rouzbeh Motia: Padideh Naderi (vocals), Rouzbeh Motia (santur)
Jazz, Sound Performance, Iranische Folklore
Konzertsaal & JAKI Beginn 20:00
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