Wort
Disput im Stadtgarten © Heinrich Böll Stiftung
Verstehen Sie? Disput im Stadtgarten
ÜberzeuGENDERe Sprache – oder haben wir eigentlich nichts Besseres zu tun?
Im Zusammenhang mit dem Thema „Gendern“ geraten viele Menschen praktisch aus dem Stand auf 180. Die einen sprechen von der Verhunzung der Sprache und halten dieses „feministische Getue“ für „hysterisch“. Die anderen kämpfen um Anerkennung, dass es bei der geschlechtergerechten Sprache um mehr geht als um eine ideologische Frage. Füreinander haben sie oft nur Verachtung übrig. Aber wenn man immer gleich die rhetorische Abrissbirne schwingt und von „Sprachpolizei" und „Gendergaga“ redet, gehen die wichtigen Fragen im Gebrüll unter. Woher kommen diese Emotionen, die vor allem aufseiten der Gegner:innen oft so krass sind?
Die Sprache formt unsere Sicht auf die Gesellschaft und wer die Gesellschaft verändern möchte, muss mit Sprache bewusster umgehen. Tradierte Rollenklischees, Rassismus und Sexismus werden über Sprache transportiert und in die Gesellschaft implementiert.
Das Spannungsfeld auf der sprachlichen Ebene befindet sich zwischen dem angeblich generischen grammatikalischen Maskulinum und dem Wunsch, in der Sprache alle zu berücksichtigen, Gleichheit zu schaffen und die Bildung von Vorurteilen zu verhindern. Dahinter befinden sich jedoch grundsätzlich andere Überzeugungen, denen wir uns in der Veranstaltung nähern möchten.
Gemeinsam mit den Referent:innen, Frau Ilayda Bostancieri (Sprecherin für Frauen, Gleichstellung und Queerpolitik, Grüne NRW), Frau Prof.‘ Dr.‘ Gabriele Diewald (Professorin für Germanistische Linguistik, Leibniz Universität Hannover) und Frau Linda Lieber (Bildungsmanagerin in der Heinrich Böll Stiftung NRW) möchten wir diskutieren, welche Ziele hinter dem Wunsch nach einer gendergerechten Sprache stehen, ob Gendern wirklich ein geeignetes Mittel ist und welche Schwierigkeiten es bei der Wahl der Form des Genderns gibt. Und was hat das alles mit Chancengleichheit, Patriarchat und Heteronormativität zu tun?
Es moderieren Sabine Sedlaczek und Gerald Wolf.
Diskussionsabend
JAKI Beginn 20:00 Einlass 19:30
Eintritt frei
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