Konzert
Eiko Ishibashi, Oren Ambarchi & crys cole, Alessandra Novaga– ReiheM
Ein Kinderfoto ihres Vaters war für die japanische Singer-Songwriterin Eiko Ishibashi der Anlass, sich auf ihrem jüngsten Album „The Dream My Bones Dream“ (2018) mit den Auswirkungen des privaten und kollektiven Schweigens über Japans kriegerische Expansionspolitik im 20. Jahrhundert zu beschäftigen.
Die Mailänderin Alessandra Novaga ist eine der markantesten europäischen ExperimentalgitarristInnen, der mit ihrem Konzeptalbum „Fassbinder Wunderkammer“ (2017), auf dem sie Peer Ravens klassische Filmmelodien mit ihren elektrischen Gitarren dekonstruierte, eine eindrückliche Hommage an die kritische Nachkriegsgeneration gelang.
Die Experimentalmusiker crys cole und Oren Ambarchi verarbeiten in ihren Konzerten und Schallplatten wie dem Doppelalbum „Hotel Record“ (2017) ihre Erfahrungen als Künstler- und Liebespaar auf Weltreise.
Eiko Ishibashi
Eiko Ishibashi ist eine japanische Singer-Songwriterin und Multiinstrumentalistin. Sie hat zahlreiche Solo-Alben auf dem Chicagoer Label Drag City veröffentlicht, die alle von der Kritik gefeiert wurden. Der britische WIRE widmete ihr und ihrem Partner Jim O’Rouke im vergangenen Jahr eine Titelstory. Neben ihrer langjährigen Zusammenarbeit mit Jim O'Rourke ist ihre Kollaboration mit dem japanischen Noise-Musiker Masami Akita aka Merzbow hervorzuheben. Auf ihrer Europa Tour wird sie von dem australischen Schlagzeuger Joe Talia begleitet.
Alessandra Novaga
Die in Mailand wohnende Alessandra Novaga spielt klassische und elektrische Gitarre. Sie beschäftigt sich hauptsächlich mit neuer und experimenteller Musik und Improvisation auf der Basis von grafischen oder textlichen Notationen. Komponisten wie Paula Matthusen, Sandro Mussida und Travis Just haben Werke für sie geschrieben. Novaga tourte in Europa und USA, mit Auftritten auf Festivals und Konzertorten wie den Donaueschinger Musiktagen, Himera Festivaali (FN), Café OTO, Hundred Years Gallery (London), Quiet Cue (Berlin), O' and Standards (Mailand). Ihr drittes Soloalbum „Fassbinder Wunderkammer“ erschien 2017.
crys cole
crys cole ist eine kanadische Klangkünstlerin, Komponistin und Klangperformerin. Ihr Markenzeichen ist das konkrete und elektroakustisch verstärkte Klangspiel mit scheinbar alltäglichen Materialien. cole hat in Kanada, Japan, Australien, Thailand, Singapur, den USA, und ganz Europa gespielt. Sie arbeitet derzeit bevorzugt mit Oren Ambarchi und James Rushford (unter dem Namen Ora Clementi) zusammen. Sie ist auch mit Francis Plagne, Leif Elggren, Tetuzi Akiyama, Seiji Morimoto, Jessika Kenney, David Rosenboom, Keith Rowe, u.a. aufgetreten. coles zahlreiche Veröffentlichungen sind auf Labels wie Black Truffle, Penultimate Press, Ultra Eczema, Touch und MeGO zu finden.
Oren Ambarchi
Oren Ambarchi (geb. 1969) ist ein australischer Multi-Instrumentalist. Seine Arbeit konzentriert sich hauptsächlich auf die Erforschung der elektrischen Gitarre. Er spielt aber auch bei einigen seiner Live-Auftritte Schlagzeug oder Percussion. Die Liste seiner Solo-Alben und Veröffentlichungen von Kollaborationen ist lang. Herauszuheben sind die Kooperationen mit Sunn O)))), Attila Csihar und Stephen O'Malley, Chris Townend, Paul Duncan, Jim O'Rourke, Eiko Ishibashi und vielen anderen. 2017 spielte er in der Ever Present Band des US-amerikanischen Komponisten Alvin Lucier, was ihn 2018 auch zu einem gefeierten Auftritt in die Kölner Kunst-Station Sankt Peter brachte. Seit einiger Zeit tourt Oren Ambarchi mit seiner Partnerin crys cole. Mit ihr veröffentlichte er 2017 das Doppelalbum „Hotel Record“ für sein eigenes Label Black Truffel.